Der Greifenseelauf ist in seiner alten Stärke zurück: Bei idealen Bedingungen wollten am Samstag 13’000 und damit wieder so viele wie vor der Pandemie laufen. Das hatte mehrere Gründe.
Mit Europameister Dominic Lobalu vom LC Brühl und der EM-Siebten Fabienne Schlumpf standen am Greifensee gleich zwei am Start, die auch an den Olympischen Spielen von sich reden gemacht hatten. Der 26-jährige Lobalu wurde seiner Favoritenrolle auf der Halbmarathonstrecke denn auch gerecht, er siegte in 1:04:31 Stunden 29 Sekunden vor Ali-Abdi Salam vom LC Uster. Das Podest komplettierte der Kenianer Kibil Kimutai.
Das Rennen der Frauen prägten die Einheimische Fabienne Schlumpf und Rabecca Chepkwemoi – wobei es der Kenianerin gelang, sich zu revanchieren. Sie gewann in 1:12:42 Stunden mit einem Vorsprung von 39 Sekunden auf die Schweizerin. Diese hatte am GP Bern noch triumphiert und Chepkwemoi auf dem Podest gestanden.
Erstmals wurden die Läuferinnen und Läufer schon am Morgen und damit bei idealen Temperaturen auf die Halbmarathonstrecke geschickt. Was eine Konzession an die Rad-WM in Zürich war (Lauf- und Radstrecke tangieren sich), entpuppte sich schnell als willkommene Veränderung am Lauf: Die Kategorie über 21 km war mit 7000 ausverkauft, wie auch alle Kinderkategorien. 13’000 Angemeldete hatte es letztmals vor der Pandemie gehabt. Mitgründer Markus Ryffel sagte: «Das freut mich enorm, wir sind wieder dort wie vor der Corona-Zeit. Das spricht für die über 40-jährige Kontinuität des Laufes.»
Sieger Lobalu hat ein langes und erfolgreiches Wettkampfjahr hinter sich. Nachdem er Schweizer Rekord über 5000 m gelaufen war, startete er an der EM in Rom erstmals für die Schweiz und gewann über 10’000 m Gold und über 5000 m Bronze. Er sagte: «Ich hatte heute nicht die besten Beine, weil ich vor ein paar Wochen Corona hatte. Aber ich bin glücklich, wie dieses Jahr gelaufen ist, und dass ich der Schweiz etwas zurückgeben kann.»
Während er sich in die Ferien verabschiedete, steckt Schlumpf mitten in den Vorbereitungen für den New-York-Marathon am 3. November. «Deshalb startete ich nicht mit den frischesten Beinen, doch der Lauf war wie immer sehr schön.»